ANDHERI HILFE


55 Jahre ANDHERI HILFE - Gemeinsam für mehr Menschlichkeit
Hilfe zur Selbsthilfe in Indien und Bangladesch

Seit über 55 Jahren sind wir unterwegs gemeinsam für mehr Menschlichkeit: für die Kinder im St. Catherine’s Home, zur Förderung von Familien, für die Heilung blinder Menschen, für die Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen, zur Bewahrung der natürlichen Ressourcen und zum Schutz des Klimas.

Immer wieder erreicht uns der Dank der Menschen in Indien und Bangladesch, denen wir die Hand reichen auf ihrem Weg in eine tragfähige, menschenwürdige Zukunft. Aber auch wir haben zu danken: Zunächst unseren engagierten Partnerorganisationen vor Ort und den Menschen in ihren Projekten, die die notwendige Entwicklung voranbringen, ebenso den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden in der ANDHERI HILFE. Nicht zuletzt aber sagen wir Dank Ihnen, unseren Freundinnen und Freunden, die durch Ihre Zuwendungen die entwicklungsfördernde Arbeit ermöglichen. Ja, wir alle sind Glieder einer Kette: und gemeinsam sind wir stark!

Lassen Sie uns den Weg weitergehen – gerade in unserer krisenbehafteten Zeit. Wir können nicht die ganze Welt verändern, aber eines steht fest: Unser gemeinsames Wirken bringt Hoffnung, positive Veränderung und mehr Menschlichkeit in unsere Welt.                                     

 

 

                                           Chronik der ANDHERI HILFE

 

1959

Rosi Gollmann hört erstmals vom Schicksal der Findelkinder im St. Catherine’s Home in Andheri, einem Vorort von Mumbai (Indien). Eine deutsche Illustrierte berichtet über die Not dieser Heimkinder. Ihre Schicksale sind erschütternd. Religionslehrerin Rosi Gollmann wird durch eine ihrer Kölner Berufsschülerinnen auf den Artikel aufmerksam. Wir blicken zurück auf die bewegte Geschichte:

1960

Rosi Gollmann nimmt Kontakt zur Heimleiterin, der Ordensschwester Anna Huberta Roggendorf, auf und schickt im November 1960 mit ihren Schülerinnen die ersten Päckchen nach Indien für die 400 Heimkinder.

1962

Rosi Gollmann reist erstmals (mit dem Schiff) nach Indien und besucht die Kinder im Waisenhaus.

Rosi Gollmann in Indien mit Waisenkindern
Rosi Gollmanns erster Besuch in Indien: Waisenhaus in Andheri, einem Vorort von Mumbai.

1967

Am 5. Mai gründet Rosi Gollmann mit 15 der ersten Helferinnen und Helfern den Verein „ANDHERI HILFE e.V.“.  In den Folgejahren steht die besondere Förderung der Heimkinder von Andheri und der Sozialstationen der „Mary‘s“ im Vordergrund. Die Organisation entwickelt sich in den nächsten Jahrzehnten von einer privaten Hilfsinitiative zu einer professionellen Organisation der Entwicklungszusammenarbeit.

1971

Die Arbeitsmöglichkeiten der jungen ANDHERI HILFE sind beschränkt. Darum entsteht ein eigenes ANDHERI-Haus in der Bonner Mackestraße. Für den Bau werden keine Projektgelder eingesetzt. Die gesamten Kosten übernehmen die ANDHERI-Freunde.

1973

Immer mehr Bitten um Hilfe aus indischen Kinderheimen erreichen die ANDHERI HILFE. Die meisten Heimkinder wurden von ihren Eltern aus Armut den Heimen übergeben oder sogar in größter Not ausgesetzt. So wächst bei der ANDHERI HILFE die Erkenntnis, besser die Ursachen als nur die Symptome anzugehen: Erste Familien- und Dorfprojekte werden gestartet.

1974

Nach einem beeindruckenden Besuch Rosi Gollmanns in Bangladesch startet die ANDHERI HILFE die Aktion „Blindenheilung Bangladesch“. Mehr als eine Million Menschen sind in diesem jungen Staat – einem der ärmsten der Welt – am Grauen Star erkrankt. Es fehlen Ärzte und Operationsgeräte und Medikamente, vor allem im ländlichen Raum.

 

 

Augenoperation in Bangladesch
Bangladesch: Die ersten Augenoperationen wurden noch mithilfe einer Taschenlampe durchgeführt.

 

1978

In Tamil Nadu, im Süden Indiens, fördert die ANDHERI HILFE außerdem zunächst ein Hospital für an Lepra erkrankte Kinder. Es folgen Projekte zur medizinischen Lepra-Behandlung und zum Aufbau ganzer menschenwürdiger Siedlungen im Bundesstaat Orissa, damit diese „Ausgesetzten“ nicht mehr in unwürdigen Hütten dahinvegetieren müssen.

Rosi Gollmann in Indien mit einem Mann, der von Lepra geheilt wurde
Lepra in Indien: Menschen wurden sogar von der eigenen Familie ausgestoßen.

1981

Erstmals erhält die ANDHERI HILFE Fördermittel vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung für ein breit angelegtes Programm zum Kampf gegen die Blindheit in Bangladesch.

1986

Die Diskriminierung von Frauen in Indien führt zur Steigerung der Frauenprojekte. Frauen erweisen sich als besonders fähige Trägerinnen der Entwicklung und des Fortschritts in Familie, Dorf und Land.

 

 

Frauen in Indien auf der Straße
Frauen in Indien und Bangladesch werden häufig diskriminiert und missbraucht. Wir unterstützen sie dabei, für ihre Rechte einzustehen.

 

1987

ANDHERI HILFE fördert Projekte für Kinder mit Behinderung. Ziel ist die Integration in das soziale Umfeld von Familie und Dorfgemeinschaft.

1992

25 Jahre ANDHERI HILFE: Die Zahl der Spenderinnen und Spender und damit der Spenden ist kontinuierlich gewachsen (auf insgesamt 100 Millionen DM in 25 Jahren), ebenso die Zahl der geförderten Projekte.

1994

Der ANDHERI HILFE wird auf ihren Antrag hin erstmals das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) als Zeichen geprüfter Seriosität und Glaubwürdigkeit verliehen (seitdem ununterbrochen erneuert).                 

1995

Dem verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen wird in der Projektarbeit immer mehr Bedeutung beigemessen. Die Arbeit erreicht zunehmend Siedlungsgebiete der Adivasi, der indigenen Bevölkerung.

Indigene Adivasi in Indien
Indigene Bevölkerungsgruppen werden in Indien und Bangladesch häufig diskriminiert.

1998

Obwohl sie eine kleine Organisation der Entwicklungszusammenarbeit ist, gewinnt die ANDHERI HILFE immer mehr Beachtung in Politik und Öffentlichkeit. Ihre Erfahrung und Fachkenntnisse sind national und international gefragt.

2001

Die Gründerin Rosi Gollmann übergibt den Vereinsvorsitz an die langjährige Mitarbeiterin der ANDHERI HILFE Elvira Greiner. Sie selbst bleibt als Ehrenvorsitzende und Vorstandsmitglied weiter aktiv.

2002

Rosi Gollmann gründet mit sechs Mitverantwortlichen die Rosi-Gollmann-Andheri-Stiftung als „Stiftung der Freunde und Förderer der ANDHERI HILFE“, mit dem Ziel der Finanzierung ausgewählter ANDHERI-Projekte.

Rosi Gollmann und Elvira Greiner im Planungsgespräch

2003

In Bangladesch findet unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit die einmillionste Augen-Operation statt. „Millionärin“ ist die vierzehnjährige Hasna. Inzwischen konnten durch unsere Aktion „Augenlicht retten in Bangladesch" mehr als 1,4 Millionen Operationen durchgeführt werden und unzählige weitere Augenuntersuchungen und -behandlungen erfolgen. „Augenlicht retten in Bangladesch“ ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben für die ANDHERI-Freunde.

Rosi Gollmann und Franz Alt mit zwei Jugendlichen in Bangladesch
Aktion "Augenlicht retten in Bangladesch": 2003 wurde die einmillionste Augen-Operation in Bangladesch durchgeführt. Die 14-jährige Hasna war die glückliche "Millionärin".

2004

Durch den Tsunami im Indischen Ozean am 26. Dezember sterben mehr als 230.000 Menschen, darunter 16.000 an der südindischen Küste. Hunderttausende verlieren ihre Lebensgrundlage. Die einzigartige Hilfsbereitschaft deutscher Freunde ermöglicht es der ANDHERI HILFE, betroffenen Familien in unseren Projekten bei der Verarbeitung des Traumas und beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlage zu helfen.

Tsunami in Indien
Weihnachten 2004 zerstört der Tsunami im Indieschen Ozean weite Küstenabschnitte, auch in Indien.

 

2010

Das Gebäude der Geschäftsstelle in Bonn wird komplett saniert, erweitert und zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umgestellt, denn die ANDHERI HILFE soll zukunftsfähig werden. Freundinnen und Freunde sowie Spenderinnen und Spender haben wieder „mitgebaut“ durch großzügige Sonderspenden.

2012

Keine Kinder mehr in den Steinbrüchen!

Unvergesslich ist Elvira Greiner der Besuch in den Steinbrüchen nahe Chennai in Südindien Anfang 2012: Hier hatten wir viele Jahre gearbeitet, um Tausende von Kindern, die teils schon mit fünf oder sechs Jahren Steine klopfen mussten, zu befreien. Während sehr schnell die Kleinkinder in einfachen Kindergärten betreut wurden, erhielten die Kinder im Schulalter – zunächst neben der Arbeit – einige Stunden am Tag Unterricht. 

Kinderarbeit im Steinbruch in Indien
2012 war es soweit. Kein Kind musste mehr in den Steinbrüchen arbeiten. Jetzt können alle Kinder in den Kindergarten oder in die Schule gehen.

2015

Die Vereinten Nationen verständigen sich auf die „Agenda 2030“: Als Weltgemeinschaft wollen wir gemeinsam darauf hinarbeiten, bis zum Jahre 2030 Armut und Hunger zu überwinden, Ungerechtigkeit zu reduzieren und das Überleben auf unserem Planeten zu sichern. ANDHERI HILFE ist mit dabei. Wir leisten gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen in Indien und Bangladesch sowie unzähligen Menschen hier wie dort einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele.

2016

Allein in diesem Jahr erreicht die ANDHERI HILFE in mehr als 7.000 Dörfern und Slums mehr als 700.000 Menschen, gibt ihnen notwendige Starthilfe zur Selbsthilfe.

Zum ausführlichen Jahresbericht 2016 der ANDHERI HILFE

2017


Wir feiern unser 50-jähriges Jubiläum mit der Kampagne „Dein Punkt gegen Armut und Unterdrückung“. Neben vielen Aktivitäten und einer Jubiläumskampagne wurde der Internetauftritt der ANDHERI HILFE erneuert. In unserem Spendermagazin punkt.um erfahren Sie mehr über das Jubiläumsjahr 2017.

Rosi Gollmann wird in Schweden der „World Children‘s Prize“ (Welt-Kinderpreis) durch Königin Silvia von Schweden verliehen.

Der Jahresbericht 2017 der ANDHERI HILFE klärt Sie über die Verwendung Ihrer Spenden und die Arbeit in unseren Projekten auf

Rosi Gollmann mit Königin Silvia von Schweden
2017: Rosi Gollmann erhält in Schweden den "World`s Children`s Prize" (Welt-Kinderrechtepreis).

2018

Unser Jahr der Frauen und Mädchen - In Indien und Bangladesch gibt es noch viel Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung an Frauen und Mädchen. In diesem Jahr macht die ANDHERI HILFE gezielt aufmerksam auf die Rechte von Frauen und Mädchen.

Im August wüten starke Unwetter mit Starkregen im Süden Indiens. In den Bundessstaaten Kerala und Andhra Pradesh sind Projekte der ANDHERI HILFE stark betroffen. ANDHERI HILFE kam den Betroffenen zu Hilfe.

Im Jahresbericht 2018 der ANDHERI HILFE lesen Sie ausführlich, was in diesem Jahr mit Ihren Spenden erreicht wurde.

 

2020

Das Jahr 2020 wird wohl den meisten Menschen weltweit als das "Corona-Jahr" in Erinnerung bleiben.

Auch Indien und Bangladesch waren sehr schnell in der Krise. Millionen Menschen durften ihre Häuser nur im Notfall verlassen. Unzählige Menschen konnten nicht arbeiten und hatten damit keinerlei Einkünfte. Die schon vor der Corona-Pandemie armen Menschen hatten wenig Möglichkeiten, um die Schutzmaßnahmen einzuhalten: Ohne fließend Wasser kein Hände waschen - ohne genügend Platz kein Abstandhalten - ohne Einkommen keine Lebensmittel! Dies sind die täglichen Probleme der Menschen auch ohne Virusinfektion!

Unsere Projektpartner vor Ort halfen den Menschen schnell und unbürokratisch. Wir haben in dieser Zeit sehr zügig weitere Hilfsgelder zugesagt, um Nothilfe leisten zu können. Dies wurde allein möglich durch die ungeheure Solidarität von unseren Spenderinnen und Spendern.

Corona-Krise: Wie geht es in unseren Projekten weiter?

Im Jahresbericht 2020 finden sich alle wichtigen Informationen unserer Arbeit.

 

 

Corona-Krise Indien
Corona verändert die Welt: Nothilfe für Menschen in Indien.

 

2021

Dieses Jahr wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr zur Abschaffung der Kinderarbeit ausgerufen. Die ANDHERI HILFE hat dieses wichtige Thema Kinderarbeit zum Jahresthema gemacht, da noch immer Kinder unter teils gefährlichen Bedingungen schuften müssen. Sie arbeiten in Minen  Steinbrüchen, in der Landwirtschaft oder in privaten Haushalten und werden teilweise wie Sklaven behandelt und oft missbraucht.

Im April 2021 erschütterte eine ungeheure Corona-Welle große Teile Indiens. Viele Menschen konnten nicht oder nur unzureichend in Hospitälern behandelt werden. Es fehlte neben den Betten an Behandlungs-Materialien, vor allem aber an dringend benötigtem Sauerstoff. In dieser 2. Corona-Welle starben viele Menschen, obwohl sie vielleicht hätten gerettet werden können. Die ANDHERI HILFE hat zu Spenden aufgerufen, um in dieser Krise bei der Beschaffung von medizinischem Material und Lebensmitteln helfen zu können.

Alle wichtigen Informationen zu unserer Arbeit finden sich in den Jahresberichten

 

2022

Jubiläumsjahr: 55 Jahre ANDHERI HILFE:

Erfolge Entwicklungszusammenarbeit
Große Erfolge in über 55 Jahren: Wir machen weiter!

Broschüre "55 Jahre ANDHERI HILFE" anschauen oder herunterladen (pdf)

 

2023

Am 20. Oktober 2023 ist Maryann Gollmann gestorben. Die indische Adoptivtochter Rosi Gollmanns lebte seit 1971 in Bonn und wurde 1983 von Rosi Gollmann adoptiert. Maryann war für viele Jahre Teil des ANDHERI-Teams und arbeitete zuletzt ehrenamtlich für die ROSI-GOLLMANN-ANDHERI-STIFTUNG.

2023 starteten wir ein neues Projekt mit unserem Partner AKK auf den Flussinseln des Ganges in Faridpur (Bangladesch). Die Pilotphase des Projekts in 24 Dörfern mit 750 Haushalten verlief sehr erfolgreich. In der nun laufenden dreijährigen Projektphase sollen Nahrungsmittelsicherheit und sanitäre Versorgung der Haushalte sichergestellt und die Jugendlichen in den Dörfern gezielt gefördert werden.

 

Wenn Sie regelmäßig für Menschen in Indien und Bangladesch spenden möchten, bitte i
m Online-Spenden-Formular bei "Freie Spende" einen monatlichen oder jährlichen Rhythmus auswählen.

Ihre Ansprechpartnerin

Elvira Greiner
Vorstandsvorsitzende

Kontakt

E-Mail

Telefon: 0228 / 926 525 33

Spenden Sie jetzt.