ANDHERI HILFE

Proteste und Gewalt in Bangladesch

Seit Anfang Juli kämpfen Studierende in Bangladesch gegen ein Quotensystem, das die Verteilung von Regierungsjobs beeinflusst. Ihre Forderung? Faire Chancen für alle, basierend auf ihrer Leistung, nicht auf dem, was ihre Vorfahren im Freiheitskampf geleistet haben.

Es galt, dass 56 % der Jobs für bestimmte Gruppen reserviert waren: 30 % für die Familien von Kriegsveteranen die im Unabhängigkeitskrieg 1971 gekämpft hatten, und 26 % für Frauen und unterprivilegierte Personen, die restlichen Stellen werden nach Leistung vergeben. Die Studenten haben gefordert, die Quote auf 5 % zu senken, damit mehr leistungsorientierte Bewerber diese Stellen erhalten können.

Zunächst waren die Proteste sehr friedlich. Vor einer Woche eskalierten sie dann und es kam leider zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit vielen Verletzten und Toten. Die Situation spitzte sich zu und die Regierung kappte die Internet-, Telefon- und SMS-Verbindungen und verhängte eine Ausgangssperre. Trotz dieser Einschränkungen und der Gefahr setzen die Studierenden ihren Protest fort. 

Am 22. Juli entschied der Oberste Gerichtshof, den Quotenvorbehalt auf 7 % zu senken. Diese Entscheidung kam jedoch für viele zu spät, da zahlreiche Studenten bereits ihr Leben verloren hatten. Der Protest hat sich seitdem über die Quotenfrage hinaus entwickelt. Die Studenten fordern nun eine gründliche Untersuchung für die Todesfälle, Unterstützung für die Familien der verstorbenen Studenten und verschiedene andere Reformen. Obwohl sich die Lage allmählich normalisiert, bleiben die Spannungen hoch.

Inzwischen ist das Internet auch teilweise wieder verfügbar und wir haben Nachricht von unseren Kollegen erhalten. Ihnen und den Familien geht es gut. Seit gestern ist ihr Büro mit Einschränkungen wieder geöffnet, denn es gilt weiterhin eine Ausgangssperre. 

Inmitten dieser Unruhen gehen die Projekte der ANDHERI HILFE in den ländlichen Regionen Bangladeschs weiter. Die Menschen dort haben mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Unser Engagement für sie bleibt weiter stark. 

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