ANDHERI HILFE

Mit Wissen gegen Ausgrenzung
In unserem Bildungsprojekt für Schafhalter in Indien werden traditionelle Behandlungsmethoden vermittelt

Im westindischen Karnataka leben seit Jahrhunderten Nomaden, die sich als Schafhirten mit ihrer Lebensweise an die natürlichen Gegebenheiten anpassen und im Einklang mit dem Ökosystem leben. Traditionell nutzen sie in Absprache mit Ackerbauern abgeerntete Felder zum Abgrasen. Die Tiere düngen diese gleichzeitig durch ihren Kot. Die ANDHERI HILFE unterstützt die Organisation "Jana Jagaran" bei der Förderung nomadischer Schafhirten in dieser Region.

Diese Frauen werden darin geschult, alternative Heilmethoden für ihre Schafe anzuwenden. Dafür werden Kräuter aus der Umgebung gesammelt.

Projektpartner

Jana Jagaran, Karnataka/Westindien

Das Projekt wurde 2023 erfolgreich abgeschlossen.

Von Entwicklung ausgeschlossen

Die Schafhirten stehen aufgrund ihrer traditionellen Lebensweise als Nomaden am Rande der Gesellschaft und sind so von gesellschaftlichen Entwicklungsprozessen ausgeschlossen. Im Hinblick auf die strukturellen und spezifischen Probleme der Schafhirten sowie die Nachhaltigkeit der Projektmaßnahmen geht es inzwischen im Projekt vorrangig darum, eine eigene Interessensvertretung der Schafhirten aufzubauen und sie kontinuierlich fortzubilden. Zum Beispiel fördern wir sehr erfolgreich die Herstellung und Verwendung traditioneller Heilkräuter für die Behandlung vieler Tierkrankheiten. 62 lokale Kräuter wurden identifiziert, mit denen 32 verschiedene natürliche Heilmittel hergestellt werden. Die Schafhirten sparen so nicht nur enorme Kosten, sondern können ihre Tiere auch ohne Nebenwirkungen und Medikamentenrückstände selbst behandeln. Die äußerst engagierten Mitarbeiter vor Ort haben sich im Laufe der Jahre zu "Barfußtierärzten" entwickelt und sind im ständigen Austausch mit den Schafhirten. Folgende Maßnahmen stehen im Mittelpunkt des Projekts: Die Erhaltung der an die Gegend optimal angepassten Schafrasse "Deccani", die Verarbeitung der Wolle vor Ort, der Futteranbau (um Weideflächen zu entlasten), sowie Einkommen schaffende Maßnahmen für Frauen (z.B. Lämmermast).

Tradition für eine ökologische Zukunft Indiens

Im weitläufigen Projektgebiet leben rund 150.000 Schafhirten-Familien. 16.000 Hirten haben sich bereits in Selbsthilfegruppen und als Föderation zusammengeschlossen. Die Föderationsvertreter werden von Regierungsstellen als Gesprächspartner anerkannt, wenn es um Themen wie medizinische Versorgung, Weiderechte, Vermarktung der Schafe, Wollverarbeitung und Wollvermarktung, Korruption bei Impfungen oder Viehdiebstahl geht. Sie arbeiten ebenfalls konstruktiv mit den lokalen Gemeinderäten zusammen. Und sie begegnen offiziellen Stellen heute mit viel Selbstbewusstsein und der Zuversicht, Probleme zu lösen. Unser Ziel ist es durch Fortbildungen die Schafhirtenföderation, ihre Selbsthilfegruppen und die Schafhalterkooperativen so stark und selbstständig zu machen, dass sie unsere Unterstützung nicht mehr brauchen und ihre Interessen selbst vertreten, sowie Regierungsprogramme einfordern können.




Ihre Ansprechpartnerin

Barbara von Hillebrandt-Jung
Referat Indien

Kontakt

E-Mail

Telefon: 0228 / 926 525 32

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