ANDHERI HILFE

Ökologische Landwirtschaft und Bildung für eine sichere Zukunft in der Heimat
Dalit- und Adivasi-Gemeinschaften im Herzen Indiens

Wie soll Zusammenleben funktionieren, wenn für einen Großteil der indischen Gesellschaft im ländlichen Raum patriarchalische und diskriminierende Strukturen den Lebensalltag dominieren? Obwohl die Adivasi seit jeher im Einklang mit der Natur leben und über ein bedeutendes Wissen darüber verfügen, gelten sie in manchen Bevölkerungskreisen Indiens als rituell unrein und unzivilisiert.

indische Familie erntet Bohnen
Mit ökologischem Anbau zu eigenem Gemüse: Diese Familie erntet Bohnen.

Projektpartner

LEADS

Zu folgenden SDG-Zielen tragen wir in diesem Projekt besonders bei:

SDG 1 Keine Armut  SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion

32 €

Ein Gemüsegarten mit saisonalem Gemüse und Obst wie Papaya, Tomate, Litschi, Zitrone, Banane kostet 32* Euro.

 

 

 

375 €

Die Kosten für die Lehrpersonal-Fortbildung einer Schule betragen 375* Euro.

 

 

 

Nur knapp jeder Zweite kann lesen und schreiben

So erleben es die Menschen in rund 1.100 Haushalten in fünf Dörfern in einem unserer Projektgebiete im  Bundesstaat Jharkhand, im Herzen Indiens. Im Simdega Distrikt sind 80 Prozent der Bevölkerung Adivasi (indigene Bevölkerungsgruppen) und fünf Prozent Dalits (sog. „Unberührbare“). Nur knapp jeder Zweite kann lesen und schreiben. Für Gesamt-Indien liegt die Alphabetisierungsrate unter Erwachsenen bei 74,4 Prozent (2018, statista). Bestand die Situation bereits vor der Covid19-Pandemie, so hat sich die Lage inzwischen verschärft: Die Schulen waren in den letzten zwei Jahren geschlossen. Eltern und Kinder aus benachteiligten und bildungsfernen Familien haben dadurch ihr Vertrauen in und das Interesse an einer Vorschulerziehung und weiterführenden Bildung verloren, da der Schulbesuch im Lebensalltag der Familien keine Rolle mehr spielt. Damit ist ein weiterer Grundstein für eine fortführende Diskriminierung und Benachteiligung gelegt. Die Zukunft der Menschen ist ohnehin unsicher, weil sie ausschließlich von der Landwirtschaft abhängig sind: eine fragile Lebensgrundlage, da es an Wissen für die Anpassung an die Klimaveränderungen fehlt und die natürlichen Ressourcen gefährdet sind. Doch eine andere Einkommensquelle gibt es in dieser Region nicht.

Planung für Projektmaßnahmen mit der Zielgruppe

Im Dezember 2021 hat das Team unserer Partnerorganisation LEADS in den fünf ausgewählten Dörfern ihre Arbeit aufgenommen. Eine vorbereitende Phase begann.. „Diese Zeit ist wichtig, um zwischen den Projektmitarbeitenden und der Zielgruppe Vertrauen aufzubauen“, beschreibt unsere zuständige Projektreferentin Janine Langer den Prozess. „Es haben regelmäßige Treffen mit den Dorfgemeinschaften stattgefunden, und die Resonanz war positiv. Die Menschen möchten ihre Lebenssituation ändern und haben Ideen und Bedarfe eingebracht.“ Die Projektmitarbeitenden unserer Partnerorganisation LEADS informierten sie über ihre Rechte und thematisierten die Probleme in den Bereichen Wasserversorgung, Gesundheit und Bildung.

Grundstein für Bildung wird gelegt

In den nächsten drei Jahren sollen die in den Projektdörfern bestehenden neun Schulen als Modellzentren ausgebaut werden, sodass andere Schulen in der Umgebung das Gelernte nachahmen können. Dazu gehört, dass die Schulen renoviert und sanitäre Anlagen eingerichtet werden. Die Lehrkräfte werden durch Schulungen motiviert, die Kinder in den Projektdörfern – egal welcher Herkunft – zu unterrichten. Dazu werden sie in Pädagogik unter Berücksichtigung der lokalen Sprache geschult.

Gut dreiviertel der 871 Schulkinder sollen regelmäßig Ernährungshilfe durch das gemeinsame kostenlose (von der Regierung finanzierte) Mittagessen erhalten. Auch den Umgang mit technischen Geräten, im digitalen Zeitalter so elementar, sollen sie künftig in ihrer Schule lernen können. Sport- und Lernecken werden eingerichtet, auch ein Schulgarten, in dem die Schülerinnen und Schülern Nutzpflanzen setzen und pflegen. Bei all diesen Maßnehmen beziehen die Projektmitarbeitenden auch die Eltern und Lehrkräfte ein: echte Gemeinschaftsaktivitäten. Lernen fürs Leben und das mit Freude – das ist das Ziel. So können sich die Kinder gut vorbereiten auf eine herausfordernde Zukunft.

Nachhaltige Landwirtschaft fürs Überleben

Um die Überlebensgrundlage für die Menschen zu stärken und ihre Einnahmen zu erhöhen, werden auf insgesamt 100 Hektar Brachland (20 Hektar pro Dorf) Mangoplantagen angelegt. Zwar wird es einige Jahre dauern bis zur ersten Ernte, aber dann werden diese Bäume den Lebensunterhalt der Menschen durch Eigenkonsum und Verkauf für 30 bis 40 Jahre aufwerten. Zwischen den Mangobäumen wird zusätzlich saisonales Gemüse angebaut werden wie Erbsen, Mais, Kartoffeln und Okra, auch Guaven- und Papayabäume werden gepflanzt. Alle Sorten sind gut an das lokale Klima angepasst, damit die Menschen weiterhin in ihrer Heimat leben können.

Als Düngemittel verwenden die kleinbäuerlichen Familien vorzugsweise Kompost und erhalten zuvor Schulungen, wie dieser hergestellt wird. So erlernen die Landwirte, wie sie das Überleben für ihre Dorfgemeinschaften sichern können. „Es ist ein großer Schritt in die eigene Selbstständigkeit“, so unsere zuständige Projektreferentin Janine Langer.

Spenden Sie für unser Projekt „Stärkung von Adivasi- und Dalitgemeinschaften durch Förderung ökologischer Landwirtschaft und Verbesserung der Bildungssituation in Jharkhand“, unter dem Stichwort „Bildung fördern“. Ein Gemüsegarten mit saisonalem Gemüse und Obst wie Papaya, Tomate, Litschi, Zitrone, Banane kostet 32* Euro. Die Kosten für eine Lehrpersonal-Fortbildung für eine Schule betragen 375* Euro.

Hier können Sie sicher und einfach online spenden. Das Kennwort lautet: "Bildung fördern".

 

 

*Seit Oktober 2022 wird das Projekt vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) unterstützt. Jeder von Ihnen gespendete Euro wird dank dieser Förderung vervierfacht.

Ihre Ansprechpartnerin

Janine Langer
Referat Indien

Kontakt

E-Mail

Telefon: 0228 / 926 525 34

Spenden Sie jetzt.