ANDHERI HILFE

Zwangsheirat (Kinderheirat) gefährdet Zukunft von Mädchen

Im patriarchalisch geprägten Indien werden Mädchen und Frauen nach wie vor stark diskriminiert. Sie sind Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt. Gezielt werden weibliche Föten abgetrieben, hunderttausende jedes Jahr. 27% der Mädchen werden minderjährig verheiratet, jedes vierte von ihnen ist nicht einmal 15 Jahre alt! In den ärmsten ländlichen Gebieten Indiens, (z.B. in der Bundelkhand-Region) sind die Zahlen noch gravierender. Hier werden 69% der Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Damit zählt Indien weltweit zu den Ländern mit der höchsten Zahl an Kinderheiraten - trotz des gesetzlichen Verbotes.

In der Bundelkhand Region werden 69% der Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Viele Mädchen sind gerade einmal elf oder zwölf und werden vor ihrer ersten Menstruation verheiratet. ANDHERI HILFE hilft dabei, dass Mädchen ihre Kindheit nicht verlieren und zur Schule gehen können.

Rechtfertigung für Zwangsheirat (Kinderheirat)

Vielfältige Gründe werden für die Rechtfertigung einer Kinderheirat genannt: Ein alter Glaube besagt etwa, dass die Familie der Braut einen besonderen göttlichen Segen erfährt, wenn das Mädchen noch vor der Menstruation heiratet. Doch es ist vor allem die finanzielle Situation, die viele arme Familien dazu treibt, ihre Töchter früh zu verheiraten. Die Braut verlässt nach der Hochzeit das Elternhaus und muss nicht weiter versorgt werden. Ohnedies investiert man besser in die Söhne, denn sie sind die einzige "Alterssicherung".

 

Die negativen Folgen einer Kinderheirat sind vielfältig

Die Mädchen verlieren ihre Kindheit und jegliches Recht auf Bildung. Statt zur Schule zu gehen, schuften viele der Betroffenen wie Dienstmägde für die Schwiegereltern. Viele werden schon bald schwanger, obwohl sie körperlich noch nicht voll ausgereift sind. So kommt es oftmals zu lebenslangen gesundheitlichen Schäden.

 

Schule statt Zwangsheirat

Mit unserer Partnerorganisation Arunodaya Sansthan arbeiten wir in 15 Dörfern im Mahoba Distrikt, dem allerärmsten Teil der Bundelkhand Region. Gemeinsam mit den ca. 2.000 Familien setzen wir uns dafür ein, die Praxis der Kinderheirat zu beenden. Aufklärung über die negativen Folgen der Frühehen  und zusätzliche Bildungschancen für Mädchen sind hierbei von großer Bedeutung. Ebenso wichtig sind Maßnahmen, mit denen die Familien ein zusätzliches Einkommen erwirtschaften können. Und in Gruppen organisiert werden die Frauen stark: können sich z.B. erfolgreich gegen Gewalt wehren und staatliche Förderprogramme nutzen.

Zwangsheirat oder Kinderheirat ist in Indien verbreitet
In Indien werden noch immer viele Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet (Kinderheirat, Zwangsheirat), obwohl es das Gesetz verbietet.

Mirah konnte vor der Zwangsheirat bewahrt werden


Amika Devi* ist Mutter von zwei Töchtern und einem Sohn. Seitdem ihr Ehemann verstarb, kämpft sie Tag für Tag um die Existenz ihrer kleinen Familie. Ihr Job als Köchin bringt nicht genug Geld ein, um ihre Kinder ausreichend versorgen zu können.  Perspektivlos, von der Dorfgemeinschaft bedrängt und mit schlechtem Gewissen entscheidet sich Amika Devi, ihre älteste Tochter Mirah* mit 17 Jahren von der Schule zu nehmen, um sie verheiraten zu lassen. Die Wahl des Ehemanns wurde bereits von den Familien getroffen.

Bildung ist die Lösung


Doch Amika Devi lässt die Sorge nicht los, ob ihre Entscheidung richtig war. Sie teilt ihre Unsicherheit mit den anderen Frauen in der Frauenföderation unserer Partnerorganisation Arunodaya Sansthan. Wie wird die Zukunft ihrer Tochter aussehen - früh verheiratet und ohne Schulabschluss? Sie wünscht sich doch nichts mehr, als dass es Mirah einmal besser geht als ihr selbst. Aber gibt es denn überhaupt eine Alternative zur frühen Verheiratung? Die Mitarbeiterinnen von Arunodaya Sansthan nutzen die Gelegenheit, mit den Frauen über die Folgen von Frühehen zu sprechen, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheit und die Entwicklung der Mädchen. Für Amika Devi steht nach diesem Treffen fest: Egal, was die Familie dazu sagt, sie nimmt ihre Zustimmung zu dieser Eheschließung wieder zurück! Und noch etwas: Sie wird es schaffen, ihrer Tochter eine gute Ausbildung zu ermöglichen! Die Mitarbeiterinnen von Arunodaya Sansthan haben ihr versichert: Mit Unterstützung der ANDHERI HILFE werden sie ihr helfen, sich ein kleines Einkommensprojekt aufzubauen, so dass sie genug verdienen kann, um ihre Kinder zu versorgen, bis sie erwachsen sind und auf eigenen Füßen stehen.

*Zum Schutz der Persönlichkeit sind Name und Fotos geändert.

 

Projektpartner

Arunodaya Sansthan

Zu folgenden SDG-Zielen tragen wir in diesem Projekt besonders bei:

 SDG 4 Hochwertige Bildung SDG 10: Weniger Ungleichheiten

 

 

 

152 €

kostet die Schulung von 15 jugendlichen Mädchen in den Bereichen Nähen, Sticken und Computertraining. Die neu erlernten Fähigkeiten tragen zur nachhaltigen Existenzsicherung bei und stärken das Selbstbewusstsein der jungen Frauen.

90 € bzw. 32 €

• Kinder nehmen an einem Kompetenztraining zu den Themen Gesundheit, Recht auf Bildung und Körperhygiene teil. 32 Euro kostet das Training für 10 Kinder.

• In Workshops werden Kinder für das Thema "Kinderrechte" sensibilisiert und aufgeklärt. Für die Durchführung der Schulung mit 10 TeilnehmerInnen benötigen wir Ihre Spende in Höhe von 90 Euro.

 

Helfen Sie mit Ihrer Spende Mädchen in Indien - Damit sie Ihre Kindheit nicht verlieren und zur Schule gehen können.

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Ihre Ansprechpartnerin

Dr. Heike Kluve
Referat Indien

Kontakt

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