Frühgeborene in Bangladesch - Ein Beitrag zu den SDGs: Gesundheit und Wohlergehen
Im Februar reiste unsere 1. Vorsitzende Elvira Greiner nach Bangladesch. Sie berichtet von ihrem Besuch bei den Menschen, die in unseren Augenkliniken zum ersten Mal augenmedizinisch untersucht werden und vor welchen Herausforderungen unsere Partner vor Ort aktuell stehen.
Wie dankbar bin ich, dass unsere Enkelkinder – als Frühchen zur Welt gekommen – durch beste medizinische Versorgung gute Chancen haben, sich ganz normal zu entwickeln. Und wie dankbar bin ich, dass meine 90-jährige Mutter nach zwei Operationen am Grauen Star wieder gut sehen und am Leben teilhaben kann. Alles nicht selbstverständlich. Nicht bei uns, erst recht nicht in Bangladesch.
Als ich im Februar im Land unterwegs war, habe ich drei unserer acht Augenkliniken besucht, Vision Centres, Sehtestprogramme in Schulen, Augen-Camps in abgelegenen Orten, teils mitten im Wald. Wir können es uns ja gar nicht vorstellen, was es für die Menschen dort bedeutet, endlich – für viele zum ersten Mal im Leben! – Zugang zu augenärztlicher Hilfe zu haben. In Bangladesch müssen Menschen mit dem Schicksal der Blindheit leben, weil eine Augenoperation von 50 Euro für sie unerreichbar ist.
Wo immer ich hin kam, berichteten mir die Ärztinnen und Ärzte, dass sie unbedingt noch mehr tun müssen – und wollen – weil so viele Menschen auf Hilfe warten, gerade in abgelegenen Gegenden. Die Zahl der am Grauen Star Erkrankten ist immer noch hoch, auch weil die Lebenserwartung glücklicherweise steigt. Auf der anderen Seite überleben heute mehr Frühgeborene in Bangladesch, die vor Jahren noch keine Chance gehabt hätten.
Behandlung von Frühchen
Doch viele von ihnen sind immer in Gefahr zu erblinden – irreversibel! Es fehlt nämlich selbst auf den Frühgeborenenstationen vielfach noch das Wissen, dass der Brutkasten – so lebensrettend er auch ist – für Frühchen das Risiko der Erblindung bedeutet.
Deshalb ist es so ungemein wichtig, dass die Frühgeborene so schnell wie möglich von Fachleuten untersucht werden. Ärztinnen und Ärzte unserer Augenklinik Moulvibasar haben sich jetzt entsprechend fortgebildet, haben das Wissen, die Untersuchungen durchzuführen, ggfs. eine Laserbehandlung oder sogar eine Vitrektomie. Letztere wird auch oft im Rahmen einer fortgeschrittenen diabetischen Retinopathie, also einer durch Diabetes mellitus hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut, bei vorhandener Netzhautablösung oder erheblichen Glaskörperblutungen erforderlich. Das einzige, was noch fehlt, sind die notwendigen Instrumente: ein ROP-Scanner für die Netzhautuntersuchung von Frühgeborenen und ein Gerät für die Vitrektomie-Operation.
Erste Hilfe im Eye-Camp
Einen Tag später besuche ich ein Eye-Camp und sehe, mit wieviel Hoffnung so viele Menschen hierher gekommen sind und eine lange, beschwerliche Reise auf sich genommen haben, um EINMAL im Leben augenmedizinische Hilfe zu erhalten. Und dann sagen mir die Ärztinnen und Ärzte, dass sie manchmal nicht alle, die sie behandeln könnten, auch wirklich operieren können. Und die inständige Bitte: „Könnt Ihr uns helfen, noch mehr Eye-Camps und noch mehr Operationen durchzuführen? Wenn wir diesen Menschen nicht helfen, dann tut es niemand!“ In einem Eye-Camp, das 2.500 Euro kostet, werden etwa 1.000 Augenkranke untersucht und behandelt. Etwa 60-80 von ihnen erhalten durch die Graue-Star-OP ihr Augenlicht wieder.
oder per Überweisung an:
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BIC: COLSDE33


