ANDHERI HILFE

Hitze und Dürre in Indien: Damit die Ärmsten trotz extremer Hitze überleben können

 

Hitzewelle in Indien - Nachhaltiges Engagement zur Anpassung an den Klimawandel 

Bonn, 29. April 2022. Die ANDHERI HILFE setzt sich dafür ein, dass Menschen in ihrer Heimat trotz des Klimawandels überleben können. Angesichts des überdurchschnittlichen heißen März und der aktuellen Hitzewarnung für fünf Bundesstaaten, leiden die Menschen in Indien massiv unter der Hitze. Tagsüber sind es bereits jetzt deutlich über 40 Grad, Tendenz steigend.

„Wir setzen uns mit unseren lokalen Partnerorganisationen dafür ein, dass die Ärmsten in den ländlichen Regionen Indiens, in dieser außergewöhnlichen Hitze nicht im Stich gelassen werden und überleben können“, beschreibt Elvira Greiner, 1. Vorsitzende der ANDHERI HILFE, das Engagement der größten zivilgesellschaftlichen Organisation in Deutschland, die sich seit über 55 Jahren für die nachhaltige Förderung von unterprivilegierten und armen Menschen in Indien und Bangladesch engagiert mit dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. „Unsere Partnerorganisationen nutzen dabei die wertvollen Regierungsprogramme, um das Überleben der Menschen auch unter Extrembedingungen zu sichern“, so Elvira Greiner.

 

Einsatz für Dorfgemeinschaften der Adivasi und der Dalits

Ein Beispiel, wie die ANDHERI HILFE sich für heutige und künftige Generationen einsetzt, ist das Projekt im Sundergarh Distrikt im ostindischen Bundesstaat Odisha. Damit die Kinder von heute auch in Zukunft noch dort leben können, arbeiten die Menschen in den 18 Projektdörfern gemeinsam mit der Partnerorganisation Samajik Seva Sadan hart.

Die Dorfgemeinschaften gehören größtenteils zu den Adivasi (indigene Bevölkerungsgruppen), zehn Prozent zu den Dalits (sog. „Unberührbare“). Das bedeutet: Sie werden von Anderen massiv diskriminiert und benachteiligt. Viele Menschen sind mangelernährt und haben keinerlei Bildungschance. Ihren Lebensunterhalt versuchen sie durch Arbeit in der Landwirtschaft zu bestreiten, doch dies ist nicht ganzjährig möglich. Alternativen gibt es in dieser sehr abgelegenen Region kaum.

 

Erschließung von Nutzwasserquellen

Damit die rund 950 Familien künftig besser von der Landwirtschaft leben können, braucht es eine ausreichende Wasserversorgung. So werden in den Dörfern kleine Dämme in den Bächen angelegt. Diese sorgen dafür, dass das Niederschlagswasser nach dem Monsun in einem dahinter liegenden Rückhaltebecken in großen Mengen gestaut wird und so längerfristig genutzt werden kann.

Auch in fünf Wasserspeicherbecken, die im letzten Jahr eigenhändig von den Dorfbewohnerinnen und ‑bewohnern gebaut wurden, wird das Regenwasser gespeichert. Die Landwirte nutzen das Wasser zur Bewässerung von Gemüse und haben zudem mit Fischzucht begonnen. Damit künftig keine Erosionsschäden auftreten, wurden auf einer Fläche von mehreren Dutzend Hektar kleinere Erdwälle aufgeschüttet und kleine Gräben auf den Feldern der Bauern ausgehoben. So wird bei Starkregen die fruchtbare Erde maximal in diese Gräben geschwemmt und kann später wieder auf das Feld aufgebracht werden, nachdem das Niederschlagswasser langsam im Boden versickert ist.

 

Öko-Landwirtschaft für Mensch und Umwelt

In jedem Dorf gibt es eine organisierte Bauerngruppe. Von den insgesamt 150 bislang zu ökologischer Landwirtschaft geschulten Landwirten beginnen immer mehr, natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel und  Kompost selbst herzustellen und auf den Feldern einzusetzen.

In fünf der 18 Projektdörfer pflanzten die Menschen 850 Mangobäume. Zudem erhielt jede Familie im Projektgebiet ein Paket mit fünf Baumsetzlingen: Papaya, Drumstick (ein in Indien sehr beliebtes bohnenähnliches Gewächs), Guave, Limette und Minibananen. Die Setzlinge werden in den Gärten hinter den Wohnstätten aufgezogen.

Für die Kinder und ihre Eltern wird damit die Ernährung deutlich und nachhaltig aufgewertet. In allen Dörfern bauen die Menschen nun Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, Kürbisse, Blumenkohl, Okra, Erbsen und Bohnen für den Eigenbedarf an. Außerdem heben die Bauern einen Teil ihrer Ernte in Saatgutspeichern auf und lagern damit das Saatgut fürs darauffolgende Jahr. Zum Teil tauschen die Bauern auch untereinander und stärken so die Artenvielfalt.

 

Um die Maßnahmen zur Verbesserung der Nutzwasserstrukturen in den 18 Dörfern finanzieren zu können, benötigen wir 11.500 Euro - Das sind pro Dorf 640 Euro.

Helfen Sie uns dabei, diesen Betrag zu erreichen?

Wir freuen uns über Ihre Spenden mit dem Kennwort "Hitzewelle in Indien".

 

 

Zurück
Die Dorfgemeinschaft baut gemeinsam ein Wasserspeicherbecken.
Die Dorfgemeinschaft von Gawardhara baut ein Wasserspeicherbecken. Die Mitglieder von sechs Bauerngruppen nutzen das Wasser zur Bewässerung von Gemüse und haben zudem mit Fischzucht begonnen.Die Kosten für die Maßnahmen betragen im Schnitt 640 Euro pro Dorf.
Dürre in Indien
Die extreme Hitzewelle hat früh im Jahr eingesetzt und bedroht Mensch und Umwelt in Indien...
Verschiedene Maßnahmen helfen, in Dürreperioden an Wasser zu kommen. Hier ein gebauter Damm, der Wasser aus der Monsunzeit speichert.
Spenden Sie jetzt.