ANDHERI HILFE

Weitere 80 Biogasanlagen mit Toilettenhäuschen durch die fairnergy Community!

Die Unterstützung durch Biogasanlagen und Toiletten verändert das Leben von circa 360 Menschen im westindischen Bundesstaat Karnataka (Belagavi) in vielerlei Hinsicht grundlegend. Die Wirkung zeigt sich auf zahlreichen und unterschiedlichen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens.

Hervorzuheben sind die Maßnahmen gegen den fortschreitendenden Klimawandel durch den Verzicht auf die traditionelle Holzverbrennung und Entwaldung. Auch ist der Zugang zu kostenlosem und sauberem Brennstoff ein wichtiger Schritt hin zu mehr Energiegerechtigkeit. Durch das tägliche Kochen mit Biogas in den Hütten verschwindet der gesundheitsgefährdende Qualm aus den Wohnräumen und die häufigen und schweren Atemwegs­erkrankungen werden reduziert. Die neuen Toilettenhäuschen stellen oft die ersten sanitären Einrichtungen dar und verbessern die Hygienesituation für jeden Einzelnen. All diese Faktoren lösen wiederum weitere positive Dominoeffekte aus auf verschiedene Aspekte des täglichen Lebens in den ländlichen Gemeinden.

Biogasanlagen erleichtern den Alltag

Die Familien, die zuvor mit den Herausforderungen des Tagelöhnerlebens und des landwirtschaftlichen Überlebens kämpfen mussten, erleben durch die Biogasanlagen eine signifikante Erleichterung. Die Möglichkeit, kostenlosen und sauberen Brennstoff zu nutzen, befreit die Menschen von der mühsamen und oftmals mit Gefahren verbundenen Aufgabe des Feuerholzsammelns. Dies erleichtert den Alltag und schafft Raum für andere Einkommensquellen oder produktivere Tätigkeiten in der häuslichen Landwirtschaft. Die finanzielle Stabilität der Haushalte verbessert sich, da Geld, das zuvor für den Kauf von Brennholz ausgegeben wurde, nun für Ersparnisse und auch für die Ausbildung der Kinder zur Verfügung steht. Die Kinder können die freigewordene Zeit jetzt für ihre Ausbildung nutzen. All diese Erleichterungen führen in den Familien zu einer erhöhten Produktivität und sind wichtige Schritte auf dem Weg aus der Armut heraus. In der Dorfgemeinschaft verbessert sich die finanzielle Stabilität und mindert den Migrationsdruck, der auf den armen und einkommensschwachen Familien lastet.

Rupa Nana Londe (Mutter von 4 Töchtern) berichtet:

„Worte reichen nicht aus, um die Vorteile von Biogas zu beschreiben“, sagt Rupa Nana Londe, Mutter von vier Töchtern. Ihre Familie wurde als eine der ersten durch die fairnergy Community mit der Errichtung einer Biogasanlage gefördert. Und weiter: „Durch diese neuen Biogasanlagen in unserem Dorf ist unser Ackerland und die ganze Umgebung des Dorfes viel sauberer geworden. Die peinliche und unwürdige öffentliche Verrichtung der Notdurft ist endlich vorbei, besonders für uns Frauen war es eine tägliche Qual. Auch gibt es jetzt auch viel seltener Durchfallerkrankungen in unserem Dorf.

Wir haben jetzt immer kostenlosen und sauberen Brennstoff und müssen nicht mehr im Wald das Feuerholz suchen. Das war immer sehr anstrengend und hat jeden Tag viele Stunden gedauert.
Meine Töchter müssen sich nicht mehr den Gefahren aussetzen, die im Wald auf sie lauern, so wie Schlangenbisse oder Übergriffe durch Männer.

Sie können in der freigewordenen Zeit jetzt ihre Hausaufgaben für die Schule und das Studium machen und haben einmal eine bessere Zukunft vor sich. Auch können sie uns öfter bei der Feldarbeit helfen, dadurch haben wir höhere Erträge auf dem Markt. Weil wir kein Feuerholz mehr dazu kaufen müssen, sparen wir jetzt viel Geld ein. Damit möchten wir den Töchtern eine gute Ausbildung ermöglichen.

Wir befüllen die Anlage immer mit dem Tierdung und haben dadurch genug Gas für alle Mahlzeiten des Tages. Und jetzt haben wir auch kostenloses Licht in den Abendstunden. Am Ende bleibt Gülle übrig, die mischen wir mit anderem Kompost und düngen damit unseren Acker. Die letzte Ernte war schon sehr viel besser als in den Jahren davor.

Und in meiner Küche ist es jetzt viel sauberer geworden. Die Reinigung der Kochtöpfe geht viel leichter und schneller und es ist kein Rauch mehr in unserer Hütte. Wir hatten doch immer Husten, besonders meine Töchter haben den Qualm nicht vertragen.

Ich bin Gott dankbar, dass wir jetzt kostenlosen und sauberen Kochbrennstoff und eine Toilette haben - zwei große Segnungen."

Gesünderes Leben für alle

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Förderung der Gesundheit. Die herkömmliche Kochmethode mit Brennholz verursachte beißenden Qualm in den Hütten und führte oft zu schweren Atemwegserkrankungen. Dazu verursachten unsichere Praktiken in der Hygiene und Abfallentsorgung häufig Infektionskrankheiten. Die neuen Anlagen ermöglichen jetzt eine saubere und hygienische Umgebung in den Haushalten mit unmittelbarer positiver Wirkung auf die Gesundheit aller Familienmitglieder.
Die Toilettenanlagen wirken sich besonders tiefgreifend auf die Lebensqualität der Menschen, da sie zuvor auf offene Defäkation in der Umgebung angewiesen waren. Die verbesserten sanitären Bedingungen fördern die persönliche Hygiene und führen zu einem menschenwürdigeren Dasein, insbesondere für junge Mädchen und Frauen, die zuvor nach sicheren Orten im Freien suchen zu mussten. Die so eingesparte Zeit kommt wiederum den Bildungsmöglichkeiten zugute.

Nachhaltige Entwicklung der Dorfgemeinschaft

Insgesamt führt die Einführung von Biogasanlagen mit Toiletten zu einer ganzheitlichen Veränderung des Lebensstils in diesen Gemeinden. Die Intervention trägt dazu bei, den Teufelskreis der Armut nachhaltig zu durchbrechen, indem sie nicht nur die Grundbedürfnisse der Familien erfüllt, sondern auch weitere Wege zu einer nachhaltigen Entwicklung ebnet.

Die Menschen erleben Erleichterungen in ihren täglichen Aufgaben und auch einen Anstieg ihres Lebensstandards. Sie können die freigewordenen Zeiten für Einkommen schaffende Tätigkeiten nutzen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes, was den Migrationsdruck stoppt. Es werden Freiräume geschaffen für die Teilnahme an Bildungsmaßnahmen und Wissenstransfer durch Experten unserer regionalen Partnerorganisationen wie auch für gemeinschaftsbasierten Kompetenzaufbau durch neugebildete Selbsthilfegruppen. Die Dankbarkeit und das Engagement der begünstigten Familien spiegeln wider, dass diese Interventionen neben den materiellen Vorteilen auch ein gestärktes Gemeinschaftsgefühl und ein verbessertes Lebensgefühl gebracht haben.

Biogasanlagen mit angeschlossenem Toiletten-Häuschen schützen die Umwelt und das Klima

Durch die Errichtung der 80 Toilettenhäuschen mit angeschlossener Biogasanlage werden die natürlichen Ressourcen geschont und der allgemeine CO2-Fußabdruck weiter verringert.

Es werden jährlich ca. 350 Tonnen Brennholz eingespart und somit die Geschwindigkeit der Entwaldung verringert. Ebenso wird die Freisetzung von etwa 480 Tonnen CO2 und CO2-Äquivalente jährlich verhindert. Besonders zu erwähnen ist die Reduzierung der Methanemissionen, da die Anlagen das durch die Vergärung freigesetzte Methan auffangen und als Brennstoff nutzen. Dabei hat Methan eine deutlich höhere Treibhauswirkung als CO2.

Das Team der ANDHERI HILFE dankt der fairnergy Community für ihr uneigennütziges Engagement mit der wirkungsvollen Unterstützung zu mehr Energiegerechtigkeit, besseren Ressourcenschutz und geringere Schadstoffemissionen! Wie am Beispiel von Rupa Nana Londe zu sehen ist, ebnet diese Maßnahme vielen Familien einen Weg aus der Armut heraus und erleichtert ihren Kindern zukünftig ein selbstbestimmtes und gesünderes Leben.
 
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DANKE für Ihre Unterstützung!

 

 

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