ANDHERI HILFE

Bangladesch: Feuer im größten Flüchtlingscamp der Welt

ANDHERI HILFE bleibt an der Seite der Menschen

Bonn/Cox’s Bazar, 6. März 2023

Mitarbeitende der Partnerorganisationen der ANDHERI HILFE in Bangladesch helfen in diesen Stunden, nach dem verheerenden Brand im größten Flüchtlingscamp der Welt, den obdachlos gewordenen Menschen in Cox’s Bazar. Medienberichten zufolge haben am Sonntag (5.3.23) rund 2.000 Behausungen gebrannt, 12.000 Menschen der Volksgruppe Rohingya sind durch das Feuer obdachlos geworden.

2017 flohen rund eine Million Menschen vor dem Militär in Myanmar. Als Muslime waren sie in dem buddhistisch geprägten Land diskriminiert, verfolgt und wurden schließlich angegriffen. Das Militär in Myanmar setzte Rohingya-Dörfer in Brand, tötete diejenigen, die nicht schnell genug fliehen konnten. Eine Million Rohingya überquerten die Grenze in das Nachbarland Bangladesch, nur mit den Kleidern auf dem Leib. Seitdem leben eine Million Geflüchtete im größten Flüchtlingscamp der Welt, nahe der Küstenstadt Cox’s Bazar.

Die ANDHERI HILFE setzt sich seit 2020 dafür ein, dass jedes Jahr 40.000 Kinder im Alter von 0 bis 18 Jahren an den Augen behandelt werden und unterstützen dadurch, Sehbehinderung und Blindheit zu verhindern. Im Flüchtlingslager fehlt es an allem: an Wasser und Nahrung, an Toiletten und Gesundheitsversorgung, an Arbeitsmöglichkeiten und Schulen.

Seit die geflüchteten Rohingya 2017 in Cox’s Bazar untergebracht wurden, gab es mehrere Male Brände. „Die Behausungen der Menschen sind sehr eng aneinander gebaut“, so unser Projektreferent für Bangladesch, Martin Peter Houscht. „Wenn ein Feuer ausbricht, breitet es sich  aufgrund des verbauten Baumaterials, wie Bambus und Stroh, sowie der Trockenheit extrem schnell aus.“

Unsere Partnerorganisation Orbis meldet: „Wir sind bestürzt über die Nachricht, hoffen aber, dass niemand ums Leben gekommen ist. Unsere Projektmitarbeitenden sind in Sicherheit, aber wir müssen schauen, wie wir unsere Projektaktivitäten auch für die obdachlos gewordenen Menschen weiterführen können, denn die betroffenen Gebiete sind gesperrt.“

Nach ersten Angaben von brac Humanitarian Crisis Management Programme gibt es bislang keine Todesfälle oder Verletzte. Inzwischen koordinieren Rettungskräfte vor Ort, um den Notbedarf der betroffenen Bevölkerung zu decken, z. B. mit Grundnahrungsmitteln, Reparatur von beschädigten Wasserquellen, Bereitstellung von Sanitäranlagen und sauberem Trinkwasser, Non-Food-Artikel für den Haushaltsbedarf und zu prüfen, ob Frauen, jugendliche
Mädchen und andere gefährdete Gruppen der traumatisierten Familien Schutzleistungen benötigen.

Die Rohingya sind von Verzweiflung getrieben: In  Myanmar will man sie nicht haben, das kleine Bangladesch ist mit dieser Zahl von Flüchtlingen total überfordert, will sie so schnell wie möglich zurückschicken. Investieren kann und will dort niemand. Hilfsorganisationen sorgen im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten für Nothilfe. Während immer weiter über eine langfristige Lösung diskutiert wird, leben die Menschen in Angst und extremer Unsicherheit. „Während die großen internationalen Hilfsorganisationen die Behausungen der Menschen nach diesem verheerenden Brand wieder aufbauen und die Menschen mit dem Lebensnotwendigen versorgen, behalten wir das im Blick, was sonst in einer solchen Krise so leicht übersehen wird: die Augengesundheit der Kinder. Hierfür engagieren wir uns in diesem Jahr verstärkt“, unterstreicht Elvira Greiner, 1. Vorsitzende der ANDHERI HILFE.

 

Hier können Sie für unser Programm "Augenlicht retten in Bangladesch" online spenden.

 

 

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Feuer im Flüchtlingslager
Am 5.3.2023 brach im Flüchtlingslager Cox`s Bazar in Bangladesch ein Feuer aus.
Nach dem Feuer in einem Flüchtlingslager
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