Für Menschen in Feuchtgebieten: Stärkung der Widerstandsfähigkeit – Haore als Wiege der SDGs
Große, schalenförmige Überschwemmungsgebiete mit einzigartigen hydro-ökologischen Merkmalen, in denen rund 19,4 Millionen Menschen leben, mehr als in NRW, jedoch auf einer Fläche so groß wie Rheinland-Pfalz – das gibt es im Nordosten Bangladeschs. Diese sogenannten Haore gelten als Orte der produktivsten Feuchtgebietsressourcen. Sie sind reich an aquatischer Biodiversität, insbesondere an Fischarten.
In 80 Projektdörfern hat unsere Partnerorganisation Caritas Bangladesh ein dreieinhalbjähriges Projekt begonnen, um extrem arme Familien zu fördern. Vier von fünf Familien sind von nur einem Einkommen abhängig, drei Viertel der Bevölkerung liegen unter der bangladeschischen Armutsgrenze.
Lebensraum zerstört
Sturzfluten, Ufererosion und Hagelstürme bedrohen die natürlichen Ressourcen und die Ökonomie in der Region und somit die Existenzgrundlage der Menschen. Der Klimawandel verursacht immer stärkere Sturzfluten durch zunehmend verheerende Niederschläge. Lebensraum wird durch Abholzen der Wälder zerstört. Die Menschen leben unter prekären Einkommens- und Lebensverhältnissen und wissen nicht, ob sie übers Jahr genug Lebensmittel produzieren werden, um ihre Familien zu ernähren. Oft sind sie beim Verkauf ihrer Produkte von Zwischenhändlern abhängig und verschulden sich beim Kauf von Saatgut und Dünger, weil ihnen die Kenntnisse über ökologische Landwirtschaft und Saatgut-Vorratshaltung sowie die Mittel zur Konservierung von Obst, Gemüse und Getreide fehlen. Es gibt keine Sanitäranlagen. Auch benötigen die Menschen Kenntnisse über moderne landwirtschaftliche Technologien. Plattformen oder Bündnisse auf Gemeindeebene sind erforderlich, in denen sich die marginalisierten Landwirte organisieren können, um ihre Rechte einzufordern und einen Zugang zu staatlichen Sozialversicherungsprogrammen zu erhalten.
In den nächsten dreieinhalb Jahren sollen die Menschen in sogenannten Farmer Field Schools organisiert sein. Diese sind mit Selbsthilfegruppen vergleichbar und vertreten die Interessen der Zielgruppe: für die gemeinsame Fortbildung und nach außen hin als Fürsprecherin gegenüber staatlichen Dienstleistern. Hier unterstützen die Projektmitarbeitenden unseres Partners sie darin, technische Unterstützung, hochwertige Betriebsmittel und ihre Rechte einzufordern. Die rund 8.000 Familien sollen Zugang zu staatlichen Einrichtungen haben.
Geplante Projektmaßnahmen gegen extreme Armut
Darüber hinaus vermittelt ihnen unsere Partnerorganisation, wie sie vorsorglich ihre Gesundheit erhalten können. Die Menschen sollen am Ende der Projektlaufzeit Bescheid wissen, wie sie Lebensmittel sicher aufbewahren und zubereiten können. Das neu erworbene Wissen geben sie an die Mitglieder ihrer Dorfgemeinschaft weiter. Vor allem Schwangere, Stillende und von Frauen geführte Haushalte sollen in den nächsten Jahren optimierte Kochherde in ihrem Zuhause gemeinsam mit Installateurinnen und Installateuren errichten, sodass sie diese künftig nutzen – dafür müssen sie weniger Brennholz suchen, riskieren keine schweren Atemwegserkrankungen, und können so einer einkommensschaffenden Tätigkeit nachgehen. Darüber hinaus errichten die Projektmitarbeitenden mit den Menschen sanitäre Latrinen, die die Familien künftig nutzen können. Alle Familien in den 80 Projektdörfern sollen eine Analyse erstellt haben, wie verwundbar sie aufgrund ihrer geographischen Lage sind. Auf dieser Grundlage erstellen sie dann gemeinsam mit der Caritas Bangladesh Aktionspläne zur Risikoreduzierung. Auch der nachhaltige, verlässliche Kontakt zu den lokalen Katastrophenschutzbehörden soll intensiviert werden.
Damit sich die Haushalte nicht mehr verschulden und die Familienväter zum Einkommenserwerb nicht mehr monatelang ihre Familien verlassen müssen, sollen künftig alle Familien anpassungsfähiges, ertragreiches und lokales Gemüsesaatgut von hoher Qualität verwenden, um so ganzjährig Gemüse anzubauen und verkaufen zu können. Dazu schulen die Projektmitarbeitenden unserer lokalen Partnerin die Menschen ebenfalls darin, organischen Dünger und Insektizide herzustellen, und informieren sie über an den Klimawandel angepasste Anbaumethoden.
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