ANDHERI HILFE

Weltfrauentag - Starke Frauen in Indien und Bangladesch

Mut machende Begegnungen auf unseren Projektreisen

Der Zusammenhalt in den Frauengruppen in unseren Entwicklungsprojekten in Indien und Bangladesch ist ein mutmachendes Signal – für uns in Europa und trotz aller Diskriminierungen, die Frauen weltweit erfahren. Zum Weltfrauentag am 8. März schildert die ANDHERI HILFE, wie junge Frauen aus ärmsten Familien sich aus häuslicher Gewalt befreien – dank Ihrer Spenden und der engagierten Projektarbeit unserer Partnerorganisationen.

Sie werden früh, noch bevor die Schule zu Ende ist, verheiratet. Aus Armut, weil die Eltern nicht genügend Geld haben, sie „durchzubringen“, geschweige denn, sie weiterhin zur Schule zu schicken. Das neue Zuhause, mit einem Mann, den sie kaum kennen, und Schwiegereltern ist ein Gefängnis. Sie werden gefordert, müssen tun, was ihre neue Familie ihnen sagt. Kinder bekommen, am besten einen Sohn. Und sie arbeiten hart, sind fürs Kochen, in einigen Regionen Indiens für das Sammeln von, zuständig, dafür, alles wieder zu reinigen, fürs Fegen, den Gemüsegarten zu bewirtschaften und versorgen die Kinder: vom Anziehen über Hausaufgaben bis Zu-Bett-Bringen.

Für all das erhalten sie oft keinen Lohn, nur ein Dach über dem Kopf. Keine Chance, etwas zu sparen, sodass ihre Kinder später eine Ausbildung erhalten können. Hauptverdiener ist der Mann. Sevi hat das alles hinter sich. Als ihre Tochter drei wurde, fing ihr Mann an, sie zu schlagen. Er hatte eine zeitlang keine Arbeit, vertrank den Rest seines Gehalts – Leidtragende war die junge Mutter. Zum Glück fand Sevi Anschluss an eine Frauengruppe in ihrem Dorf, die sich seit einigen Monaten regelmäßig traf. Betroffen und erleichtert war sie, als sie hörte, dass die Mehrheit der Frauen über gleiche traumatische Erlebnisse berichtete. Projektmitarbeitende unserer Partnerorganisation Samajik Seva Sadan, die seit 40 Jahren in Adivasi-Dörfern tätig ist, bestärkten die Frauen, klärten sie auf, dass sie ein Recht auf Unversehrtheit haben und ihr Mann kein Recht hat, sie zu schlagen, zu misshandeln.

Ein paar Monate dauerte es, bis Sevi – immer noch unterdrückt und abhängig von ihrem gewalttätigen Mann – die Kraft und den Mut aufbrachte, sich loszureißen. Doch alleinlebende Frauen in Indien haben es schwer. Mit welcher Arbeit sollte Sevi Einkommen verdienen, um für sich und ihre Tochter zu sorgen? Sie zog zurück in ihr Elternhaus. Ihr Vater war verstorben, die Mutter lebte allein. Das Dorfkomitee entschied, dass sie, neben anderen Familien im Dorf, eine Mangoplantage beginnen kann. Das Land war von der Gemeinde, die Landrechte waren geklärt, die Mangosetzlinge durch Spenden in Deutschland finanziert. Die Projektmitarbeitenden schulten Sevi und die anderen Frauen und Männer in Mango-Anbau.

Heute lebt Sevi mit ihrer Tochter Ankitharakra und ihrer Mutter sehr zufrieden. Ihre Tochter möchte Anwältin werden, so erzählt sie uns. Sie ist nun in der 11. Klasse und spricht nahezu akzentfreies Englisch mit uns. Diese Begegnung hat uns auf unserer Projektreise im Oktober Mut gemacht. Die drei Frauen: Sevi, Ankitharakra und ihre Oma, trauen sich, alleine zu leben und für sich selbst zu sorgen. Wie viele Frauen nehmen es hin, unter häuslicher Gewalt zu leiden. Im Kreis der Frauengruppen können sie dies öffentlich machen und erfahren Unterstützung.

An diese starken Frauen erinnern wir am Weltfrauentag!

 

Wir freuen uns über Spenden für Mädchen und Frauen in Indien und Bangladesch.

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Indien: Eine Frau steht vor ihrem Haus
Eine junge Frau vor ihrem Haus im Dorf Tongripara.
Eine ältere indische Frau steht in ihrem Haus mit Blumenstrauss in der Hand
ANDHERI HILFE setzt sich seit Jahrzehnten für die Rechte der Frauen und Mädchen ein.
Drei indische Frauen
Die Frauen aller Generationen machen bei der Frauengruppe mit und helfen einander.
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